Beispiele

Lotsin in AktionWie kann denn der Alltag eines Balance-Sensors aussehen? Wir haben aktiv ausgebildete Mitglieder unseres Netzwerkes gebeten, uns dazu Beispiele zu schildern….

Natürlich erfordert die Arbeit eines Balance-Sensors höchste Verschwiegenheit. Zusätzlich ist aber nicht nur Fachwissen gefragt, sondern auch die Fähigkeit gut zuzuhören und eine große Portion Einfühlungsvermögen.

 


Karin S. ist Sekretärin in einer großen Behörde in Nord-Württemberg. Sie ist in einer Abteilung mit ca. 60 Arbeitnehmern tätig und hat die Ausbildung zur Balance-Sensorin im Jahr 2014 absolviert.

Warum haben Sie diese Ausbildung absolviert?

„Es war die Idee von meinem Vorgesetzten. Ich arbeite als Abteilungssekretärin und habe daher natürlich viel Kontakt zu meinen Kollegen. Bislang hatten wir bei uns keine großen Aktionen veranstaltet, wenn es um die Gesundheit der Kollegen ging – mit Ausnahmen von Krankenkassen-Veranstaltungen. Das wollten wir ändern, wir wollten aktiv die Möglichkeiten nutzen, damit die Krankheitszahlen zurückgehen.

Wie sieht der Alltag aus?

Nicht sehr anders, wie früher. Der Unterschied ist, dass ich zum Beispiel jetzt  angesprochen werde, wenn  bei uns Veränderungen anstehen. Es kam auch schon vor, dass eine Kollegin private Probleme hatte und nicht wusste, wer ihr weiterhelfen könnte. Mittlerweile beschäftigt mich aber vor allem der psychische Arbeitsschutz. In der Regel befasse ich mich mit dem Thema  2-3 Stunden im Monat.

Wie ist Ihre Akzeptanz bei den Kollegen?

Sehr gut – denn ich halte einmal im Jahr einen Vortrag zum Thema Körpersignale, organisiere unseren Balance-Tag und bin regelmäßig im Gespräch wegen des psychischen Arbeitsschutzes. Deshalb kennt man mich gut als Ansprechpartner. Was mich besonders freut: auch die Führungskräfte sind mittlerweile sehr viel sensibler geworden, unser Arbeitsklima ist deutlich besser geworden.

Wie hat sich ihre Arbeit ausgewirkt?

In diesem Jahr haben wir das erste Mal gemerkt, dass die AU-Tage runter gegangen sind. Ich habe  veranlasst, dass bei uns der KURS Stabilisierung in der Abteilung durchgeführt wurde,  und es war beeindruckend, wie die Kollegen und Kolleginnen  jetzt viel besser zusammen arbeiten. Dazu gibt es endlich auch wieder mehr entspannte Momente beim eigentlichen Gespräch unter den Kollegen – das wirkt sich schon positiv aus.

Was würden Sie ändern?

Ich würde eigentlich gerne noch mehr Zeit für diese „Randtätigkeit“ haben, denn ich glaube, dass es noch viel Potential gibt. Wir müssen aufhören, die Verhältnisse mit Gewalt zu optimieren – besser ist es, dass auch das Verhalten der Menschen daran angepasst wird. Was hilft es denn, wenn ein Auto immer schneller fährt, der Fahrer aber überfordert ist und sich nicht traut?

Was würden Sie anderen Arbeitnehmern raten?

Loslegen. TUN. Nicht warten, schnell handeln. Es lohnt sich unbedingt!